 
 Diesen siebzig Teilern des Platonischen Weltenjahres
Diesen siebzig Teilern des Platonischen Weltenjahres
 wohnt so eine kaum auslotbare Fülle geheimnisvoller 
Bezüge inne. Auf einen dieser geheimnisvollen Bezüge
 soll hier noch näher hingewiesen werden. Es handelt
 sich um einen musikalischen Tatbestand. Denn es sind 
die Teiler so angeordnet und aufeinander bezogen, daß 
die 35 Paare von Teilern in ihrem Mittelteil die 
Zahlenverhältnisse aufweisen; die wir aus den Studien 
am Monochord als die Proportionen der Intervalle kennen.
 Wird eine Saite am Monochord in zwei genau gleiche 
Abschnitte geteilt, und nur die halbe Saite gezupft, 
so ertönt gegenüber dem gezupften Ton der ganzen Saite 
die Oktave gegenüber dem Grundton, der Prim. Wird die 
Saite im Verhältnis 2:3 geteilt, so erklingt die Quint
 gegenüber dem Grundton. Das heißt, den Intervallen 
Liegen exakte, ganzzahlige Verhältnisse (Proportionen)
 zugrunde. Diese Proportionen können aufgefunden werden,
 wenn man die Teilerfolge in der Mitte der Teilerpaare 
in eine fortlaufende Proportion bringt:
24:27:30:32:36:40:45:48. Es seien diese 
mittleren Zahlenpaare des dritten und 
achten Siebenerblocks, einschließlich der ersten 
Zahl vom vierten und der letzten vom siebten 
Siebenerblock hier nochmals zusammengestellt:
Es beginnen die Intervalle der Dur-Tonleiter mit der
 Prim bei 24. Das Zahlenverhältnis 24:24 entspricht, 
vollständig gekürzt, dem Verhältnis 1:1, das heißt der
 Prim, oder - am Monochord - der ganzen, 
nicht abgeteilten Saite. Das Zahlenverhältnis 
24:27 entspricht wiederum vollständig, gekürzt dem 
Zahlenverhältnis 8:9, das heißt der Sekund. Und so geht 
es fort bis 24:48, welches gekürzt das Verhältnis 1:2 ergibt,
 das heißt die Oktave. Wir begegnen also genau in der Mitte 
der ersten 35 Teiler den Intervallen der Dur-Tonleiter als fortlaufende Proportionen angeordnet,
 
beginnend mit der bemerkenswerten Grundzahl 24 und dann über 27, 30, 32, 36, 40, 45 endend in der Zahl 48.
Intervalle der Dur-Tonleiter
24:  24 = 1 :   1 Prim
24 : 27 = 8 :   9 Sekttnd
24 : 30 = 4 :   5 gr. Terz
24 : 32 = 3 :   4 Quart
24 : 36 = 2 :   3 Quint
24:  40 = 3 :   5 gr. Sext
24:  45 = 8 : 15 gr. Septime
24:  48 = 1 :   2 Oktav
Berechnet man nun nach demselben Prinzip die fortlaufenden
 Proportionen der jeweils gegenüberstehenden Teilergruppe, 
so findet man, beginnend mit der der 48 gegenüberstehenden
 Zahl 540 eine interessante Moll-Tonleiter, die anstelle der 
großen Sekttnd den Halbton (15:16) und anstelle der großen Septime 
die kleine Septime (9:16) hat. Die übrigen Intervalle stimmen mit 
der klassischen Moll-Tonleiter überein:
540:   540 = 1 :   1 Prim
540:   576= 15: 16 Halbton
540:   648 = 5 :   6 kl. Terz
540:   720 = 3 :   4 Quart
540:   810 = 2 :   3 Quint
540:   864 = 5 :   8 kl. Sext
540:   960 = 9 : 16 kl. Septime
540: 1080 = 1 :   2 Oktav
Die reinen klassischen Intervalle der Moll-Tonleiter ergeben sich in vollständiger 
Form - entsprechend der Dur-Tonleiter - als fortlaufende Proportion, wenn wir die Zahl 360 als Ausgangszahl
 wählen. Dann ergibt sich die Proportionenfolge: 360:405:432:480:540:576:648:720. Das heißt also 360:360 
wäre gekürzt 1:1, das heißt die Prim, 360:405 gekürzt die Sekund bis hin zur Oktav.
So finden sich im unteren Mittelfeld dieser beiden einander gegenüberstehenden Teilerfolgen
 als fortlaufende Proportion hereingcheimnißt die Intervalle der Dur- und Molltonleiter, die Zahl 432 
als die Schwingungszahl des Ur-Kammertons A miteinbeziehend. Eine genauere Beschreibung weiterer darin
 
verborgener musikalischerVerhältnisse bleibt einer künftigen Darstellung vorbehalten. Wir stehen hier noch 
im Anfang eines neuen Kapitels in der Betrachtung der Tonwelt in ihrem Zusammenhang mit den Gesetzmäßigkeiten 
des Makrokosmos.
Beim Anschauen der Harmonie und Stimmigkeit in der Anordnung der Teiler des Platonischen Weltenjahres 
ergab sich den Schreibern dieses Beitrages auch ein hilfreicher Gedanke für das Leben der Allgemeinen 
Anthroposophischen Gesellschaft. Deren Begründung auf der Weihnachtstagung war ein Ereignis, welches
die einzelne Menschenseele anschließen wollte im Zusammenklang mit anderen Menschenseelen an die Wesen- 
und Gesetzmäßigkeiten des Makrokosmos. Durch die Grundsteinrieditationen mit ihren Rhythmen wurde jedes Mitglied
 der Gesellschaft aufgerufen, sich mit der elementarischen Welt, den Hierarchien, ja der heiligen Trinität selbst
 meditativ in Verbindung zu bringen. So wie die Zahlengeheimnisse des Platonischen Weltenjahres mittels Gesetze des
 Makrokosmos durch die Jahrhunderte ordnend wirken und durch sich selber wahr sind und Bestand haben, so wirkt auch 
die von Rudolf Steiner auf der Erde vollzogene Weihnachtstagung fort. Solange es Menschen gibt, die sich dieses durch 
die Rhythmen des Grundsteinspruches veranlagten Lebensimpulses für die Menschheit bewußt werden, ist durch die innere
 Arbeit dieser Mitglieder die Kraft vorhanden, aus der heraus sich die Anthroposophische Gesellschaft immer wieder erneuern
 und ihrem Urbild ähnlich machen kann.
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